Zu den von Goethe mit Interesse studierten Gegenständen der Antike gehörten die Theatermasken, die er wohl als Terrakotten studierte und die ihm als Attribute der Musen sowie als Symbole der Dicht- und Bühnenkunst wiederholt begegneten. Etliche eigenhändige Zeichnungen von Theatermasken sind überliefert (Femmel, Corpus VI A Nr. 96, S. 31f.).
Das hier gezeigte Blatt ist ein Fragment, dem zwei weitere, heute in Weimar befindliche Teile zuzuordnen sind, die ebenfalls je die Skizze einer Theatermaske zeigen. Auf den Rückseiten der ehemals auf einem Bogen vereinten Blätter befinden sich eigenhändige, handschriftliche Fragmente zu Erwin und Elmire, zu den Versen 521-524 sowie zu 586-590 der Weimarer Ausgabe (WA I/11, S. 310, 521-524 sowie S. 314, 586-590, vgl. Jb des FDH 1978, S. 592f.). Vor diesem Hintergrund erscheint es überzeugend, die Entstehung der Studien in die Zeit der italienischen Reise zu datieren, da Goethes "Erwin und Elmire" in Rom vollendet und 1788 bei Göschen in Leipzig publiziert wurde (Maisak 1998, S. 50, Abb. 29). Demgegenüber hatte Femmel die Zeichnung in die Zeit der Neueinrichtung des Weimarer Theaters, 1798 datiert (Corpus VI B, Nr. 219, S. 78). NSt